Die Nielsen Norman Group tourt jedes Jahr um die Welt um ihre Forschungsergebnisse weiterzugeben.
Einziger Stop in Europa
Beim einzigen Stop in Europa nutzten zwei Mitarbeiterinnen, die Leiterin des Projektmanagements Maggie Kawka und echonet Art-Director Lisa Thaller, die Gelegenheit um den Usability Guru Jacob Nielsen live zu sehen, und zwar als einzige aus Österreich.
Wie gestaltet man eine Webseite benutzerfreundlich?
Eine Woche lang wurden in Tages-Tutorials verschiedenste Themen behandelt:
- Applying information architecture
- Writing for the Web
- Application design
- Mobile Websites
- Integrating social features on mainstream websites
- The human mind (how your users think)
Für den von echonet besuchten Workshop "Fundamental Guidelines for Web Usability" wurden Ergebnisse von 1.314 getesteten Webseiten, 3.830 Usern in 17 verschiedenen Ländern vorgestellt. Die verwendeten Methoden reichten von Eyetracking bis zu Tagebucheinträgen.
Die Erkenntnisse waren teilweise nicht überraschend. Dennoch konnte anhand von vielen beeindruckenden Beispielen bewiesen werden, dass Usability von Webseiten ein essentieller Faktor der Unternehmenspräsentation und des wirtschaftlichen Erfolgs ist.
Hier einige wichtige Punkte, die Webseitenbetreiber beachten sollten:
- Je mehr Fragen die Seite aufwirft, desto weniger Interaktion kommt vom User. Übersichtlichkeit ist prioritär.
- User wollen selbst entscheiden, was sie lesen oder sich anschauen wollen. Sie wollen Informationen die sie brauchen, schnell finden.
- Benamsung und Kennzeichnung von Links ist essenziell. Denn ein Link ist ein Versprechen, hält die Seite nicht ihr Versprechen, verliert man das Vertrauen des Users.
- Links in neuen Fenstern zu öffnen ist nur bei Pop-ups oder Vergleichen sinnvoll. Für den User ist es frustrierend, wenn er über den "zurück"- Button nicht mehr zurückkommt.
- 89 % der User kommen über eine Suchmaschine auf eine Webseite, nur 52 % scrollt auf der ersten Suchergebnis-Seite, nur 47 % der User klicken überhaupt auf ein Ergebnis. Wichtig ist daher sowohl die oberste Positionierung als auch eine attraktive Beschreibung des Suchergebnisses.
- User lesen Webtexte nicht, sie scannen sie. Formatierungen erleichtern das Erfassen von Informationen.
- 87 % der User haben niedriges oder durchschnittliches Lesevermögen. Webtexte müssen verständlich und einfach verfasst werden.
- 70 % der Webseiten werden gescrollt. Weiterführende Informationen können auch am Seitenende platziert werden.
- Stock art-Bilder werden "übersehen". Nur mit dem Inhalt verwandte Fotos mit "echten" Menschen werden beachtet.